Ausflug der 6.Klassen in den archäologischen Park in Kalkriese

Die europäische Geschichte und Identität hat zwei tragende Säulen: Das Römische Reich und die christliche Religion. Im Rahmen des Themenschwerpunkts ‚Europa‘ der diesjährigen Projektwoche hat der 6. Jahrgang der PUS sich mit diesem antiken Superstaat beschäftigt, der von der schottischen Grenze bis an den Nil und von Portugal bis nach Jordanien reichte und Europa in vielerlei Hinsicht prägte – das Rechtssystem, die Verwaltung und die Infrastruktur haben weite Teile Europas als zivilisierten Raum erschlossen und mit der lateinischen Sprache hat Rom selbst nach seinem Untergang Europa ein Werkzeug hinterlassen, das über fast 2.000 Jahre den Menschen in allen Ländern unseres Kontinents ermöglichte, über die Grenzen von Nation und Religion hinweg im Gespräch zu bleiben. 

Doch dass auch dieses bis dahin größte Reich der Menschheitsgeschichte ausgerechnet auf niedersächsischem Boden die Grenzen seiner Macht erfahren musste, haben die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen bei der anschließenden Exkursion in den archäologischen Park in Kalkriese gelernt und erlebt, wo im Jahre 9 n. Chr. in der Varusschlacht drei römische Legionen, über 15.000 der bestausgebildeten Soldaten der Welt, von germanischen Aufständischen unter der Führung des Arminius vernichtet wurden. Die Kinder haben im weitläufigen Park bei bestem Sommerwetter nicht nur die spannenden Fundstücke und die Geschichte ihrer Ausgrabung kennengelernt, sondern durften auch selbst aktiv werden: In abwechselnden Rollen haben sich die Klassen gegenseitig als Germanen und Römer im Wald aufgelauert, römische Marschformationen und Kampftaktiken erprobt und sind in die Kleidung römischer Soldaten und germanischer Bäuerinnen geschlüpft. Bei einem Blick vom 40 Meter hohen Aussichtsturm aus konnten sie anschließend noch einmal das Schlachtfeld im größeren Zusammenhang der niedersächsischen Landschaft betrachten. 

Insgesamt also eine gelungene Zeitreise zu den Wurzeln Europas und in die Zeit der Römer und Germanen, die den Lernenden hoffentlich in guter Erinnerung bleiben wird!

Bericht u. Fotos: Dr. Christian Peters

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